Interview mit Tino Hemmann, Engelsdorfer Verlag - Teil I
Tino Hemmann ist mein Verleger. Und ich hatte Fragen an ihn, die euch vielleicht auch interessieren.
Und das ist er. Ich bat ihn, ein Bild zu schicken, das habe ich bekommen.
www.tino-hemmann.de
Tino Hemmann, Engelsdorfer Verlag, Schongauerstr.40, 04329 Leipzig
Meine erste Frage war:
Und das ist er. Ich bat ihn, ein Bild zu schicken, das habe ich bekommen.
So sympathisch wie er aussieht, ist er
auch. Wie sein ganzes Verlagsteam.
Darum,
von Star Trek (als Klingonin) zu Star Wars, bedanke ich mich mit einem:
Kkhap-LA
www.tino-hemmann.de
Tino Hemmann, Engelsdorfer Verlag, Schongauerstr.40, 04329 Leipzig
Meine erste Frage war:
Wie ist die Situation der Verlage in
Deutschland, speziell der kleineren?
(Meine nächsten werden sein, WAS er veröffentlicht, was nicht, und eine Buchempfehlung für eines seiner Fantasiebücher wird es auch geben.)
Nun, wir befinden uns in einer Epoche –
Gamer würden sagen: „Auf dem Weg ins Nano-Zeitalter“. Weil Ressourcen – wie
Papier und Zellstoff – immer knapper und teurer werden, weil der Grundtenor in
der Erziehung, Bildung und im medialen privaten Umfeld der Familien
elektronischer wird, weil Lesegeräte und digitale Informationen allmählich das
herkömmliche bedruckte Papier verdrängen, deshalb stehen die heute lebenden
Generationen vor einem klaren Umbruch, man könnte meinen vor einer neuen
literarischen Evolutionsstufe.
Die großen Publikumsverlage gehen sehr
aggressiv gegen den eigenen Untergang vor, einige entwickeln sich zu weltweit
agierenden Medienkartellen, die Fernseh- und Radiosender kaufen, andere
Verlage schlucken, digitale Zeitungen und Zeitschriften publizieren und Teile
des Buchhandels übernehmen.
Auf der anderen Seite sieht man
Buchhändler – die sogenannten Internetgiganten – die ihre Vormachtstellung im
Handel nutzen, um Autoren zur Direktveröffentlichung zu ködern, um andererseits
die auf ihren Portalen verkaufenden Verlage mit extrem hohen Rabattforderungen
auszuziehen.
Einst staatliche Organisationen der
Buchbranche gründen Profitunternehmen aus und zocken die Verlage nach allen
Regeln der Kunst ab.
Barsortimenter befürchten, mit dem
stationären Buchhandel auszusterben und steigen ins Internetgeschäft ein – ein
Verdrängungswettbewerb, der seines Gleichen sucht.
Dazu kommen unzählige Kleinverleger,
Selbstverlage, DKZ-Verlage und Druckdienstleister, die sich Verlag nennen, wir
haben einen hoffnungslos überfüllten Buchmarkt – und über allem steht ein
völlig überaltertes Verlagsgesetz.
Zusammengefasst stehen die kleineren
Verlag unter extrem hohem Druck.
Viele bleiben momentan auf der Strecke.
Hinzu kommt ein Generationsübergang.
Verleger der Nachkriegsgeneration beenden
ihr Geschäft, finden häufig keinen Nachfolger oder eben Leute, die große Namen
in kurzer Zeit zugrunde richten. Zudem bricht mehr und mehr eine
Marketinggrundlage der kleinen Verleger weg, die der Rezensionen in Zeitungen
und Zeitschriften.
Es ist also viel Fingerspitzengefühl und
Weitsicht gefragt.
Ich habe sehr zeitig viele unserer
Veröffentlichungen auch als E-Book angeboten, im Engelsdorfer Verlag werden
viele Taschenbücher und neuerdings auch Festeinbände in Kleinstauflagen produziert
und bei Bedarf rasant schnell nachproduziert.
Durch unser Lektorat, durch Profis im Satz
und durch den Einsatz modernster Druckmaschinen im eigenen Haus erhöhen wir die
Qualität unserer Bücher.
Noch sind wir ein fester Bestandteil der
deutschen Buchbranche.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen